zur Startseite ein bisschen Geschichte Flamenco Costa Blanca


Wenn ich mich meinem Gehör überlasse, höre ich von weit weg eine
längst verklungene Musik, eine Musik aus vergangenen Tagen und
vergilbten Notenzeichen, Musik aus dem Gestern, aus einem anderen
Leben. Vielleicht ist unsere Musik nichts anderes als jene vergangene.
Denn wir alle waren einmal besser, glücklicher, würdevoller. Dennoch,
alle Musik verklingt. Sogar in unserer Erinnerung.

(Boabdil - letzter maurischer Herrscher)
Spanien-ein multikulturelles Land/Geschichte
ein klein wenig Geschichte
Bild der Küste

    Auf der Bühne der Geschichte - so irgendwann zwischen 3000 und 500 v.Chr. - erschien der Volksstamm der Iberer als Namensgeber auf der iberischen Halbinsel. Ihnen folgten die Phönizier, die Karthager, die Griechen und nicht zuletzt auch die Römer, und fast alle hatten ihren eigenen Namen im Gepäck: Spania die Phönizier und Hispania die Römer. Diese Völker brachten aber noch mehr als nur einen Namen mit - den Phöniziern verdankt Spanien (oder Hispania? oder Spania?) die Palmen, den Griechen Olivenbäume und Weinstöcke und das römische Weltreich führte die Knoblauchzehe ein. Mit dem Untergang des römischen Reiches ca. 470 n.Chr. entdeckten die germanischen Völker wie z.B. die Westgoten, Alanen, Sueben und Vandalen (ja, auch die) die iberische Halbinsel, gefolgt von Byzantinern und Juden.

    711 n.Ch. schliesslich setzten die Mauren, aus der ehemaligen römischen Provinz Mauretanien in Afrika kommend, bei Gibraltar ihre Füsse auf spanischen Boden. Im Zuge der Zeit gelang es ihnen, fast die gesamte iberische Halbinsel zu erobern und mit ihnen einher ging eine einmalige Epoche des kulturellen, wissenschaftlichen und architektonischen Aufschwungs, ohne den Spanien heute um etliche Sehenswürdigkeiten ärmer wäre. Jahrhundertelang lebten Mauren, Christen und Juden in einer einzigartigen multikulturellen Gesellschaft zusammen.

    Zumindestens solange, bis die Christen die Übermacht gewannen und im Namen der Inquisition die Mauren, die diese überlebten, dahin zurück vertrieben, wo sie herkamen - nach Afrika. Im Jahre 1492 fiel auch die letzte maurische Festung (Granada) zurück an die Christen.

    Im Rahmen des spanischen Erbfolgekrieges (1701 - 1713) dann stritten sich die Habsburger gemeinsam mit Engländern und anderen Verbündeten mit den französischen Bourbonen um die Herrschaft und nachdem letztendlich der Bourbone Felipe V. den längeren Atem hatte, fiel Gibraltar an die Engländer.

    1808 versuchten dann noch einmal die Franzosen auf der iberischen Halbinsel sesshaft zu werden, aber den Spaniern gelang es, zusammen mit den Engländern, diese wieder hinter ihre Pyrenäen zurückzutreiben. Im Rahmen dieser Scharmützel verloren die Spanier zwar fast alle ihre Kolonien, aber der mutlikulturellen Gesellschaft tat das keinen Abbruch, denn die internationalen Brigaden (aus den verschiedensten Ländern zusammengewürfelte Legionen) zur Unterstützung Francos sorgten für genug Beimischung. Und nach dem 2. Weltkrieg zeigten dann auch noch die Amerikaner mit ihren militärischen Basen in Spanien, wer der eigentliche Herr der Welt ist.

Bild der Küste

    Zwar hat Spanien in Juan Carlos wieder einen sehr beliebten König und ansonsten eine Demokratie, dennoch sorgen genug andere 'Stammesfürsten' (TUI, Neckermann u.a.) dafür, dass Spanien die Völkerstämme nicht ausgehen - so wie die vielen EU-Bürger, die Spanien zu ihrer Wahlheimat gemacht haben.

Quelle: Franz Handlos 'Costa Blanca - Impressionen'